Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Brandenburg stellt Strukturwandel-Projekte in Brüssel vor

Erstes Arbeitstreffen der im Dezember gegründeten EU-„Kohleplattform“

Brüssel, 26. Feburar 2018. Die Mitglieder der von der EU-Kommission eingerichteten „Kohleplattform“ kommen heute und morgen in Brüssel zu ihrem ersten Arbeitstreffen zusammen. Brandenburg ist von der EU-Generaldirektion Klima und Energie als Pilotregion ausgewählt worden und wird bei diesem Treffen Projekte vorstellen, mit denen der Strukturwandel in der Lausitz unterstützt werden kann.

Abteilungsleiter Dr. Klaus Freytag wird in Brüssel insgesamt 13 Projekten präsentieren. Dazu zählt die Brandenburger Internationalisierungsinitiative MinGenTec (Mining & Generation Technology). Deren Ziel ist es, Lausitzer Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Kompetenzen und Technologien in neue Märkte zu bringen. Zudem wird Freytag ein Vorhaben zur Entwicklung CO2-minimaler Wasserfahrzeuge und -plattformen vorstellen. In ehemaligen Braunkohletagebauen der Lausitz sind mittlerweile zahlreiche Wasserflächen und Ufergelände entstanden – und damit ein besonderer Bedarf für neue Nutzungen. Das Lausitzer Seenland könne ein Labor für die Entwicklung von Wasserstoff- und Elektrobooten sowie schwimmender Architektur sein, betonte Freytag. Auch informierte der Abteilungsleiter über den geplanten Aufbau eines Kompetenzzentrums für Building Information Modeling (BIM), der Digitalisierung der Planungs- und Bauwirtschaft. „Digitale, virtuelle Bauwerksmodelle, die anschließend auf der Baustelle realisiert werden, werden in einigen Jahren den Baualltag bestimmen. Deutschland hat hier noch erheblichen Nachholbedarf, um sich für die Zukunft zu rüsten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das geplante Zentrum kann dazu beitragen, neue Kompetenzfelder der Wirtschaft in der Lausitz aufzubauen“, hob Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber anlässlich der Konferenz hervor.  

Die europaweite „Kohleplattform“ ist im Dezember 2017 gegründet worden, Brandenburg zählt zu den Gründungsmitgliedern. Hintergrund ist, dass in der Europäischen Union 42 Regionen in elf Mitgliedsstaaten vom Strukturwandel im Kohlebergbau betroffen sind. Die Kohleplattform soll Regionen wie der Lausitz die Möglichkeit bieten, sich über Konzepte zur Gestaltung des wirtschaftlichen und sozialen Wandels auszutauschen und die europäischen Klimaschutz- und Energieziele zu erreichen. Darüber hinaus sollen Projekte erarbeitet werden, die den Strukturwandel mit europäischen Förderprogrammen untersetzen.

„Die Kohleplattform bietet eine gute Möglichkeit, die europäischen Entscheidungsträger für den besonderen Unterstützungsbedarf der Kohleregionen zu sensibilisieren“, sagte Gerber. Der Strukturwandel bedürfe eines breiten Fördermixes. „Es geht darum, neue Perspektiven für die Kohleregionen zu schaffen. Dieser Strukturwandel muss langfristig zusätzlich unterstützt werden – auch von der Europäischen Union“, sagte Gerber. Er erwarte Unterstützung bei konkreten Projekten und eine Neuausrichtung der EU-Förderstrategie für die vom Strukturwandel betroffenen Regionen.

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