Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Ian Crawford McWilliams, Geigenbauer in Brandenburg an der Havel

Foto: Claudia Lippert

Handwerk

Das Handwerk ist Kernstück der brandenburgischen Wirtschaft: bodenständig, innovativ und leistungsstark. Mit den zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben reagiert dieser wichtige Wirtschaftsbereich konstruktiv auf Herausforderungen wie Digitalisierung und die Sicherung von Auszubildenden und Fachkräften.

Das Handwerk zählt zu den vielseitigsten Wirtschaftsbereichen im Land Brandenburg. Es gliedert sich in 41 zulassungspflichtige und 53 zulassungsfreie Handwerke sowie 57 handwerksähnliche Gewerbe. Das Handwerk verteilt sich auf die unterschiedlichsten Branchen. Neben den klassischen Gewerken wie Bau, Ausbau, Nahrung und Genuss umfasst es auch einige hochtechnologische Gebiete wie Feinwerkmechanik und Metallbau.

Zahlen zum Handwerk in Brandenburg*

  • Mit seinen 39.034 Handwerksbetrieben und den mehr als 160.000 Erwerbstätigen ist das Handwerk eine stabile Säule der Wirtschaft des Landes Brandenburg. 
  • Im Bereich Handwerk wurde ein Umsatz von 13,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Insgesamt 3.187 Handwerksbetriebe bildeten 6.764 Lehrlinge in 102 Berufen aus. 
  • 2.500 neue Ausbildungsverträge wurden abgeschlossen. Das ist rund ein Viertel aller Ausbildungsverträge, die in diesem Zeitraum insgesamt in Brandenburg abgeschlossen wurden. 
  • 438 neue Meisterinnen und Meister erhielten ihre Meisterbriefe.

Aktuelle Fachkräfteentwicklung

Obwohl die Zahl der Handwerksbetriebe in den letzten Jahren rückläufig war, blieb die Zahl der Erwerbstätigen annähernd gleich. Viele Betriebe konnten ihren Personalstamm mit gut ausgebildeten, erfahrenen und motivierten Beschäftigten bislang halten. Allerdings werden künftig immer mehr Arbeitgeber nach Fachkräften und Auszubildenden suchen.

Digitalisierung

Traditionelle Fertigkeiten plus Digitalisierung sichern die Zukunftsfähigkeit des Handwerks. Viele Betriebsabläufe wie Materialbestellungen oder Kundenkommunikation und Auftragsakquise sind ohne Internet nicht mehr denkbar. Ein Großteil der Betriebe im Handwerk hat sich auf die Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien eingestellt und betrachtet den Prozess der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung als Chance.

Nachfrage und Geschäftslage

Die Konjunkturumfragen der brandenburgischen Handwerkskammern** für den Herbst 2017 zeigen neue Spitzenwerte im Handwerk. Die gute Beschäftigungssituation auf dem regionalen Arbeitsmarkt – verbunden mit einer starken Binnenkonjunktur – sorgt nach wie vor für eine robuste Nachfrage nach Handwerksleistungen. Der durchschnittliche Auftragsvorlauf liegt bei 8 Wochen im Südbrandenburger Handwerk, bei 10 Wochen im Westbrandenburger Handwerk und bei 10,8 Wochen im Ostbrandenburger Handwerk. Im Ausbauhandwerk liegen zum Teil Aufträge für zehn Wochen vor.

Die gute wirtschaftliche Geschäftslage führte auch in den zurückliegenden Monaten zu einer stabilen Beschäftigungssituation. Die Brandenburger Handwerks-Branchen verfügen über ein hohes Qualifikationsniveau. Sie bieten den Kunden bei Bedarf auch individuelle Lösungen an. In allen drei Kammerbezirken liegen die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage mit „gut“ oder „zufriedenstellend“ bei über 92 Prozent (Ostbrandenburg mit 92 Prozent, Südbrandenburg mit 92,1 Prozent und Westbrandenburg mit 92,6 Prozent). Im Schnitt erwarten 96% der Unternehmen eine weiterhin zufriedenstellende bis gute Geschäftslage.

* Quelle: Handwerkskammertag des Landes Brandenburg (Stand. 31.12.2016)

** Konjunkturberichte Handwerkskammer Cottbus
    Konjunkturberichte Handwerkskammer Frankfurt (Oder)
    Konjunkturberichte Handwerkskammer Potsdam